Ulrich Gohl

Hefte zum Stuttgarter Osten - Heft 15

Im öffentlichen Raum -
Kunstwerke und Denkmäler im Stuttgarter Osten


Verlag im Ziegelhaus, Stuttgart, September 2010

Broschüre, 72 Seiten - 23 x 17 cm
reichlich, meist farbig bebildert
ISBN: 978-3-925440-35-9
  -  € 10,00

 

 

 

Hinter dem Wagenburg-Tunnel begann für mich so etwas wie eine „terra inkognita“. Wahrscheinlich nur aus der Sicht dessen, der eben im „Westen“ arbeitete. Im Osten war eine „Arbeiterkolonie“ *, war der Gaisburger Gaskessel, die Industrieansiedlung. Das war keine Gegend mit Kultur, wie in Mitte oder am Killesberg.

Ulrich Gohl hat gründlich recherchiert und beschreibt, neben allen Büsten, Denkmälern und Informationstafeln auf die man unweigerlich stößt, auch zeitgenössische Skulpturen: 1959/60 wurde Hans-Dieter Bohnets „Dreiklang“ am Stöckach aufgestellt, 1977 Reiner Rutenbecks „7 schwarze Schranken“ im Unteren Schlossgarten, 1979-83 gestaltete Otto H. Hajek das optische Erscheinungsbild des „Leuze Mineralbads“, 1987 wurden Werke von Josef Nadj am Lukasplatz und Herbert Volz an der Haußmannstraße aufgestellt, ein „Finnischer Granit“ von Ulrich Rückriem in der Teckstraße, ein frühes Werk (1964) von Erich Hauser in der Schönbühlstraße. Alle Werke dicht bei einander. …

Nicht einmal im Skulpturenverzeichnis der Stadt werden sie alle aufgeführt, ebenso wenig in Bärbel Küsters Buch zu vielen bedeutenden Skulpturen in Stuttgart:
Skulpturen des 20. Jahrhunderts in Stuttgart
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Die "Kolonie Ostheim" war eine der ersten   Arbeitersiedlungen in Deutschland

Im Stuttgarter Osten gibt es also viel Interessantes zu entdecken!

Gohls Broschüre umfasst in drei Teilen Denkmäler, Informationstafeln und Kunst im öffentlichen Raum. Die beiden ersten Teile gehen (mit vielen s/w Bildern) auch auf geschichtliche Hintergründe ein.

Der dritte Teil, die Kunstwerke im öffentlichen Raum, haben kurze Hinweise zu den Künstlern, Werkbeschreibungen, Entstehungsgeschichte und Angaben zu den Standorten. Sie vermitteln plastische Eindrücke und machen neugierig. Das ist auch Gohls selbstdefiniertes Ziel.

Vermisst habe ich einen Lageplan zur besseren Orientierung für Ortsfremde. Er würde den moderaten Preis sicher erhöhen, wäre aber ein spürbarer Gewinn.

Mit den Informationen des Heftes, mit Zeit und offenen Augen wird der Stuttgarter Osten ein interessanter Kunst-Rundgang.

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Text: ehauff - 09/2010