Kunst im öffentlichen Raum - Art in Public Space                                                           Zurück

 


Land Art - Landschafts-Kunst
Nature-Art - Site-Sculpture


Definitionen - Entstehung - Vertreter


Nature-Art
Diese Kunstrichtung geht zurück auf Werke von Walter de Maria, Robert Smithson und Robert Morris. Mit ihren "Earthworks" wollten diese Künstler, angesichts der gewaltigen Umweltprobleme,  einen Appell an die Menschheit richten. Ihre Kunstwerke sollten die Menschen motivieren, ihr Verhältnis zur Natur zu überdenken, und wenn möglich wieder in ein Gleichgewicht bringen.
"Land-Art" und "Site-Sculpture" wurden zur wichtigsten Richtung in der Avantgarde. Schlackenhalden, Müllplätze, verunreinigte Flüsse, forderten die Künstler heraus. Die Aktionskunst, ihrer Natur nach vergänglich, kann nur in den Kommunikationsprozess eintreten, wenn sie fotografisch dokumentiert werden. Dies gilt zum Beispiel für den Engländer Richard Long, der seine Wanderungen gern etappenweise mit Primärzeichen markiert (Linie, Kreis, Stele ..) die er mit vor Ort gefundenen Materialien realisiert.
Konzept und Arbeitsprozess werden wichtiger als die "Ästhetik des Objekts" das daraus resultiert. Dieser Wandel der künstlerischen Haltung hat seinen Ursprung in einer radikalen Kritik an der hochindustrialisierten Gesellschaft.
Seit nun mehr 20 Jahren arbeiten die verschiedensten Künstler ausschließlich mit Materialien die sie in der Natur finden. Schnee, Eis, Blätter, Blüten, Zweige oder Steine sind der Baustoff für diese außergewöhnlichen Kunstwerke.
Viele dieser Projekte zeichnen sich durch ihre Vergänglichkeit aus, weshalb sie durch Farbfotografien, Videos und kleinen Texten dokumentiert werden.
Die Absicht des Künstlers ist es nicht, seine Spuren in der Landschaft zu hinterlassen, sondern intuitiv in ihr zu arbeiten, sodass seine Werke, wie flüchtig auch immer sie sein mögen, eine einfühlende Beziehung zur Natur manifestieren.


Spätestens mit den Kunstwerken von Andy Goldsworthy und Nils Udo hat Nature-Art einen Wandel zurück hin zur Entdeckung des "ästhetischen Augenblicks" vollzogen.

Land Art (1) = ("Erd-Kunst") Die Kunstrichtung beginnt in Amerika und Europa um 1968. Die Künstler streben keine direkte Auseinandersetzung mit der äußeren Wirklichkeit an. Damit meinen sie das Gestalten mit Steinen, Erde, Sand, Wasser, Bäumen und Pflanzen. Sie bringen diese Materialien in Ausstellungen und Galerien und formen sie dort zu Kunstwerken. Diese Kunst ist vergänglich, denn sie kann nur an einem Ort gezeigt werden. Ebenso verhält es sich bei den Kunstwerken, die direkt in der Natur geschaffen werden, durch Eingriffe, Veränderungen und Neuformungen der Landschaft. Deshalb stellen die Künstler ihre Arbeiten in Dokumentationen vor, die aus Zeichnungen, Landkarten, Fotos und beschreibenden Texten bestehen. Vertreter: Joseph Beuys, Christo, Jan Dibbets, Raffael Ferrer, Michael Heizer, Douglas Huebler u. a.

Land-Art (2): Hervorgegangen aus der Konzeptkunst der 1960er und 1970er Jahre, der die Beschränkung auf die vorgegebenen Größen wie Skulptur, Bauwerke, Objekte nicht genügte. Der gesamte Landschaftskomplex, die Umwelt als solche wurde in den Schaffensprozeß integriert, und mitunter wurden selbst die Jahreszeiten als stiltragende Elemente miteinbezogen. Ganze Landschaftsräume, die mit wenigen Elementen akzentuiert und verändert werden, sind nun der Gegenstand des Kunstwerks.

Einige Hauptvertreter: Jan Dibbets, Michael Heizer, R. Long, Walter De Maria und Robert Smithson. Ihr Einfluss reicht bis in die Gegenwart, Cristo z.B. weist mit seinen verpackten Landschaften und Bauwerken weist starke Affinität zur Land-art auf und wäre ohne sie kaum denkbar.                            Zurück