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Joseph Beuys formulierte den Begriff der "Sozialen Plastik". Er will
damit sagen, dass jeder Mensch durch kreatives Handeln zum Wohl der
Gemeinschaft beitragen und dadurch formend auf die Gesellschaft
einwirken kann. Dieser Gedanke hatte und hat noch heute einen weitreichenden
Einfluss auch Künstler und Kulturschaffende. Auch Potitik
bezogene Aktionen, wie in Stuttgart,
werden Teile einer poltischen, gesellschaftlichen und
künstlerischen Auseinandersetzung. Ihre Äusserungsformen,
wie etwa Protest-Plakate, sind als Kunstwerke anzusehen.
Spätestens
das massive Vorgehen der Baden-Württembergischen
Polizei am 30. September führte zu landesweiten Protesten, zu einem
bundesweiten politischen Beben und zu weltweiten Schlagzeilen.
Das
Projekt Stuttgart21
ist der Neubau eines unterirdischen Durchgangsbahnhofs in Stuttgart.
Das
neue Verkehrskonzept
soll umfangreiche Möglichkeiten der
Stadtentwicklung bieten und damit Möglichkeiten für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung
schaffen. Die durchgehende Hochgeschwindigkeitsverbindung mit Halt
im Stuttgarter Zentrum soll zu Fahrzeitverkürzungen und Zuwächsen
an Reisenden führen.
Die Gegner haben ein
Konzept ausgearbeitet: Kopfbahnhof-21, das den
bestehenden Kopfbahnhof modernisiert, Gleisanlagen
verändert, den Schlossgarten jedoch nicht verändert.
Unvorhersehbare Auswirkungen von Tunnelbohrungen, Grundwasser-Absenkung
oder Störung der Mineralquellen sind damit ausgeschlossen.
Konfliktpunkte:
Vor allem die kaum abschätzbaren Kosten und die
ökologischen Auswirkungen durch das Fällen von 280 alten Bäumen
im Schlossgarten, dem größten Park der
Stadt, durch Eingriffe in den Grundwasser-Spiegel, mögliche
Störungen der Mineralquellen und eine Untertunnelung in vielen Stadtteilen
Stuttgarts. Ausserdem wird der Teilabbruch des denkmalgeschützten
Bahnhofs bekämpft.
Der Konflikt zwischen beiden Projekten und ihren Anhängern
ist eine Quelle für fantasievolle
Plakate, Protestschilder und kreativ-kritische Texte.
Gelegentlich werden zu den Demonstrations-Plakaten der Projektgegner Kunstführungen veranstaltet.
Am
6. Dezember 2010 wurde der Bauzaun mit den Protest-Plakaten
abgebaut. Nach einer Reinigung und Restaurierung wird
er als Zeitzeugnis ins Württembergische Haus der
Geschichte einziehen. Seit dem 9. Dezember 2010 werden
am sogenannten "Bauzaun +" neue Protest-Plakate
aufgehängt. _____________________________________________________________________________________________ -
"Pro Stuttgart 21" - (Fotos mit freundlicher
Erlaubnis M. Kauffmann)
Foto-Serie - Pro - S21 -
"Protest-Kunst gegen Stuttgart21" -
Foto-Serie
Hauptbahnhof -
"Protest-Kunst gegen Stuttgart21" -
Foto-Serie
Schlossgarten -
"Protest-Kunst gegen Stuttgart21" -
Foto-Serie neue
Bilder (2011)
 Abbrucharbeiten
des denkmalgeschützten Nordflügels - mit Plakatwand
der Projektgegner
Demonstranten
im Schloßgarten - Fotos: Jürgen Peter + ehauff - Herbst 2010
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(Bearbeitung
+ Montagen: ehauff) 
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