Meistens
sind es Stelen, die sich nach oben verjüngen. Auch hochaufragende
Säulen und Pfeiler, viereckig,
polygonal oder rund. Unter
den Kunstwerken im öffentlichen Raum werden solche Formen wohl am häufigsten verwendet. Ihre
Architektur- oder kunsthistorische Klassifikation ist für die
Rezeption von untergeordneter Bedeutung.
In der Weite einer
offenen Landschaft, auf einem innerstädtischen Platz, oder
vor lang gestreckten Gebäudekomplexen wird ihre vertikale Wirkung
verstärkt, sie werden zum Blickfang.
In ihrer klassischen
Funktion waren sie tragende Tempelsäulen, Grab- und Grenzsteine, Sieges- und Triumphsäulen.
Zeitgenössische Künstler
verwenden alle Materialien: Holz, Stein, Eisen, Stahl oder Kunststoff.
Säulen, Pfeiler und Stelen können naturbelassen oder bemalt sein.
Als Landmarken
bezeichnet, markieren sie Orte in der freien Landschaft, die eine besondere Beachtung anstreben.
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Mahnmale gehören
im engeren Sinn nicht zur Kunst im öffentlichen Raum. Sie werden zur
Gattung der Denkmale gezählt. Das prominenteste
Beispiel für die Verwendung der Stele in Deutschland ist sicher
das von Peter Eisenman entworfene
Denkmal
für die ermordeten Juden Europas, ein Feld aus 2711 Beton-Stelen.
Stelen werden häufig empfunden als
Kanonen und Raketen, Symbole für Bedrohung, als Penisse
und
damit als Symbole für Potenz. Sie erregen Aufmerksamkeit,
markieren oder grenzen ab.
Vor allem bei der städtebaulichen
Gestaltung in der Nachkriegszeit hatten Säulen und Stelen eine umstrittene Funktion
als ästhetische Gestaltungsmittel, als bloße Elemente der Verschönerung
von architektonischen Missständen. Man nannte sie dann z.
B. "Ortszeichen".
Eberhard
Hauff
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